Radiopharmakaentwicklung

Prof. Dr. Matthias Eder
 

Klinische Anwendung neuartiger Radiopharmazeutika in der Nuklearmedizin – ein Überblick.

Die Abteilung für Radiopharmakaentwicklung am DKTK, Partnerstandort Freiburg, widmet sich der Erforschung innovativer Ansätze im Bereich der Radiopharmazeutika. Ziel ist es, die Krebsdiagnostik und -therapie durch die Integration von Theranostik, modernen biotechnologischen Verfahren und der klinischen Translation neuer Therapien entscheidend voranzubringen. 

Theranostik vereint die diagnostische und therapeutische Anwendung radioaktiver Isotope, um Tumoren präziser zu identifizieren und gleichzeitig gezielt zu behandeln. Durch die Entwicklung von Radiopharmazeutika, die sowohl der Bildgebung als auch der Abgabe therapeutischer Radionuklide dienen, wird ein zentraler Beitrag zur personalisierten Medizin geleistet. Dieser Doppelansatz hat das Potenzial, die Wirksamkeit von Behandlungen zu steigern und Nebenwirkungen zu verringern, indem Therapien an die spezifischen Eigenschaften des Tumors einer:s Patient:in angepasst werden.

Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Potenzial bicyclischer Peptide als Radiopharmazeutika. Diese zeichnen sich durch eine hohe Bindungsaffinität und Spezifität gegenüber Tumorzellen aus. Ihre bicyclische Struktur kann zudem eine verbesserte Stabilität und günstigere pharmakokinetische Eigenschaften vermitteln, was sie zu vielversprechenden Kandidaten sowohl für die diagnostische Bildgebung als auch für die gezielte Radionuklidtherapie macht.

Zur Identifizierung neuer radiopharmazeutischer Kandidaten werden biotechnologische Methoden wie das cDNA-Display eingesetzt. Diese Technik erlaubt das Screening umfangreicher Peptidbibliotheken, um Moleküle zu finden, die spezifisch an Tumorantigene binden. Durch die Kombination der Stärken verschiedener Display-Systeme unterstützt das cDNA-Display die Identifikation geeigneter Substanzen für die Weiterentwicklung.

Ein zentrales Ziel ist die klinische Translation neuer theranostischer Ansätze. Dieser Prozess umfasst präklinische Validierung, die Herstellung unter klinischen Bedingungen und die Durchführung erster klinischer Studien zur Prüfung von Sicherheit und Wirksamkeit neuer Radiopharmazeutika. Enge Kooperationen mit klinischen Partnern und die Integration in das DKTK-Netzwerk sind entscheidend, um innovative Therapien erfolgreich vom Labor in die klinische Anwendung zu überführen.

Die Arbeiten im Bereich Radiopharmazeutische Entwicklung am DKTK Partnerstandort Freiburg leisten damit einen wichtigen Beitrag zur zielgerichteten Krebstherapie. Durch die Kombination von Theranostik, peptidbasierten Radiopharmazeutika und modernsten biotechnologischen Methoden mit einem klaren Fokus auf die klinische Translation wird das Ziel verfolgt, effektive und sichere Behandlungsoptionen für Krebspatient:innen bereitzustellen.

Zukünftige Projekte und Ziele
Zukünftige Projekte der Abteilung für Radiopharmazeutische Entwicklung am DKTK Freiburg haben das Ziel, innovative theranostische Ansätze weiterzuentwickeln und in die klinische Anwendung zu überführen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Bindungsaffinität und Stabilität bicyclischer Peptide, um deren Wirksamkeit in Diagnostik und Therapie zu steigern.

Weitere Vorhaben beinhalten die Identifizierung neuer Tumorantigene als Zielstrukturen für Radiopharmazeutika sowie die Erweiterung der bicyclischen Peptidplattform auf zusätzliche Zielmoleküle. Der Einsatz von cDNA-Display und anderen biotechnologischen Methoden soll dabei die Entdeckung neuer radiopharmazeutischer Kandidaten unterstützen.

Ein weiteres Ziel ist die Durchführung von präklinischen und klinischen Studien, um die Sicherheit und Wirksamkeit entwickelter Radiopharmazeutika zu gewährleisten. Die enge Zusammenarbeit mit klinischen Partnern sowie die Nutzung des DKTK-Netzwerks spielen hierbei eine zentrale Rolle, um vielversprechende Entwicklungen in die klinische Praxis zu übertragen.

Diese Projekte tragen dazu bei, die personalisierte Krebstherapie voranzubringen und Patient:innen neue Behandlungsmöglichkeiten zu eröffnen.

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Prof. Dr. Matthias Eder

Abteilungsleiter – Partnerstandort Freiburg

Universität Freiburg – Medizinische Fakultät

Klinik für Nuklearmedizin / Department of Nuclear Medicine

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