Frankfurt/Mainz

© Universitätsklinikum Frankfurt

Am DKTK-Standort Frankfurt/Mainz sind die Goethe-Universität Frankfurt und die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz mit ihren komplementären Expertisen in der translationalen Krebsforschung beteiligt. 

In Frankfurt ist neben dem Universitätsklinikum und dem Fachbereich Medizin das Georg-Speyer-Haus als Institut für Tumorbiologie und Experimentelle Therapie integraler Bestandteil des DKTK. Zudem sind Wissenschaftler:innen der naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Goethe-Universität maßgeblich an den Aktivitäten des DKTK beteiligt, insbesondere auf dem Gebiet der Strukturbiologie und der pharmazeutischen Forschung. Frankfurt bringt damit eine besonders breite Expertise auf dem Gebiet der Arzneimittelforschung ein: Von der Identifikation neuer molekularer Zielstrukturen über die strukturelle Aufklärung der Arzneimittelwirkung und der präklinischen und klinischen Evaluation neuer Verbindungen bis hin zur Evaluation ganzer Therapie-Strategien. 

Mainz steht vor allem für national und international herausragende immuntherapeutische Ansätze, die am Universitären Centrum für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) in enger Kooperation mit der Biotech-Industrie und mit außeruniversitären Institutionen vorangetrieben werden. Eine besondere Rolle spielen hierbei das Forschungsinstitut für Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gGmbH (TRON gGMbH) sowie das das Forschungszentrum für Immunintervention mit dem 2017 eröffneten Paul-Klein-Zentrum. Darüber hinaus bringt das UCT Mainz in Kooperation mit Wissenschaftler:innen der JGU speziell auf dem Gebiet der DNA-Reparaturforschung, Epigenetik und Resistenzentwicklung bei Tumorerkrankungen, in der Tumorepidemiologie und Versorgungsforschung, sowie in der Molekularen Diagnostik bei Krebsfrüherkennung sein Expertenwissen im DKTK ein.

Darüber hinaus investiert der Standort Frankfurt/Mainz in die Etablierung und Pflege neuer Technologieplattformen, die allen DKTK-Wissenschaftler:innen zur Verfügung stehen. Zu nennen sind

  • eine Einheit zur Proteom-Analytik die derzeit mit drei Q Exactive Massenspektrometern ausgerüstet ist,
  • Einheiten zur Einzelzell-Analyse,
  • sowie eine präklinische Imaging- und Radiotherapie-Einheit, die über ein präklinisches MRT und eine CT-gesteuerte Radiotherapie-Einheit verfügt.

Zudem unterhält das DKTK gemeinsam mit den beiden lokalen von der Deutschen Krebshilfe geförderten Comprehensive Cancer Centers (UCT Frankfurt und UCT Mainz) Strukturen, welche die Forschung mit Patient:innen-Materialien, sowie mit Erkrankungs- und Behandlungsdaten ermöglichen. Beispiele sind die Biobank, in der klinisch annotiertes Tumorgewebe gesammelt wird und die Sammlung von Patient:innendaten einschließlich Nachsorgedaten. Schließlich engagiert sich das DKTK auch in der klinischen Forschung am Standort, indem es innovative, insbesondere frühe klinische Studien fördert, für die an beiden Standorten eine komplexe Infrastruktur vorgehalten wird, wie beispielsweise in Frankfurt die José-Carreras-Ambulanz für Molekulare Therapien. In dieser Einheit werden Leukämie- und Krebspatient:innen therapiert, für die experimentelle Substanzen eine wertvolle zusätzliche Option darstellen. Eine entsprechende Einheit hält auch das UCT Mainz mit der interdisziplinären UCT-Ambulanz und einer Phase I Studien-Einheit vor. 

Neben der Neuentwicklung von wirksamen Substanzen ist eine systematische Erforschung der besten Therapie-Kombination und der besten Therapie-Sequenz ein wichtiger Zweig der klinischen Forschung. Zum Beispiel erstreckt sich die Behandlung der Akuten Lymphatischen Leukämie über mehr als zwei Jahre mit einer Kombination von neuen und bewährten Therapeutika. Beim Rektumkarzinom und beim Magenkarzinom ist die richtige Reihenfolge von Chemotherapie, Strahlentherapie und Chirurgie entscheidend. Frankfurt ist seit Jahrzehnten einer der führenden Standorte Deutschlands in der Koordination dieser Anstrengungen mit Sitz der entsprechenden internationalen Studiengruppen. Mainz fokussiert seine Aktivitäten Entitäts-unabhängig im Wesentlichen auf die Implementierung von innovativen Immuntherapeutischen Ansätzen, wie z.B. die Individualisierte Tumorvakzinierung bei Melanom, Mamma- oder Kolonkarzinom oder individualisierter T-Zelltherapie.

Auch in der laborgebundenen Forschung sind Frankfurt und Mainz in große Forschungsnetzwerke eingebunden, wie zum Beispiel dem „Structural Genomics Consortium (SGC)", einem internationalen Konsortium von Universitäten und pharmazeutischen Unternehmen zur Identifikation von neuen „Targets“, dem durch das BMBF geförderten Spitzencluster für individualisierte Immunintervention (CI3), sowie LOEWE (Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich ökonomischer Exzellenz) und CEF (Center of Excellence) Initiativen. Der DKTK Standort Frankfurt/Mainz setzt so auf Interdisziplinarität und neue Ideen und verfolgt mit Nachdruck die Rekrutierung neuer, thematisch ausgerichteter Forschungsgruppen.

© Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz


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