25.04.2018

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Verraten – Vertrieben – Vergessen: Daniel Dubinski wird mit Preis „Mediziner im Nationalsozialismus“ geehrt

Der Mediziner Dr. Daniel Dubinski, School of Oncology Fellow am Standort Frankfurt/Mainz, wurde mit dem Forschungspreis zur Medizin im Nationalsozialismus geehrt. Der Herbert-Lewin-Preis wird alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Gesundheit, der Kassenärztlichen Bundesregierung, der Bundesärztekammer und der Zahnärztekammer vergeben.

Daniel Dubinski (3.v.l.) bei der Preisverleihung (© Bundesärztekammer)

Daniel Dubinski, Assistenzarzt der Klinik für Neurochirurgie am Uniklinikum Frankfurt, hat den Herbert- Lewin-Forschungspreis zur Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus erhalten. Er wurde gemeinsam mit Ulrike Eisenberg und Hartmut Kollmann ausgezeichnet. Die drei Wissenschaftler haben als Forschungsgruppe das Leben der Neurochirurgen aufgearbeitet, die im Nationalsozialismus verfolgt worden. Ihre Ergebnisse haben Sie in dem Buch „Verraten – Vertrieben – Vergessen: Werk und Schicksal nach 1933 verfolgter deutscher Hirnchirurgen“ veröffentlicht. Der Forschungspreis wurde den Preisträgern Ende 2017 im Rahmen eines Festaktes in den Räumlichkeiten der Parlamentarischen Gesellschaft im Deutschen Bundestag durch die Präsidenten der Bundesärztekammer sowie der Bundeszahnärztekammer überreicht.

 

Über den Herbert-Lewin-Forschungspreis

Herbert Lewin wurde am 1. April 1899 in Schwarzenau geboren. Nach seinem Medizinstudium arbeitete er in der jüdischen Poliklinik in Berlin, ab 1937 bis zu seiner Deportation als Chefarzt im jüdischen Krankenhaus in Köln. Nach seiner Befreiung nahm er seine Arzttätigkeit wieder auf. Von 1963 – 1969 war er Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Lewin starb am 21. November 1982 in Wiesbaden. Zusammen mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der Bundesärztekammer, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung schreibt die Bundeszahnärztekammer den Herbert-Lewin-Forschungspreis „Aufarbeitung der Geschichte der Ärztinnen und Ärzte in der Zeit des Nationalsozialismus“ aus.  Mit dem Herbert-Lewin-Preis werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit der Rolle der Ärzteschaft während der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzen.