17.02.2020
DruckenInterprofessionelle Zusammenarbeit bei klinischen Studien fördern
Am Beispiel der klinischen „PSMA-Studie“ beleuchtet der Beitrag alle Berufsgruppen, die bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung von akademischen Studien in der Fachrichtung Nuklearmedizin involviert sein können. Ziel der multizentrischen Studie „68Ga-PSMA-11 in Hochrisiko-Prostatakrebs“, bei der Forscher und Kliniker aus insgesamt elf Prüfzentren involviert sind, ist es, ein neues bildgebendes Verfahren für die Diagnose von Prostatakrebs in der Gesundheitsversorgung zu etablieren. Durch das eigens für das Verfahren entwickelte Radiopharmakon „68Ga-PSMA-11“, werden auch kleinste Metastasen in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) sichtbar.
Aufgrund der besonderen Anforderungen radioaktiver Arzneimittel, müssen zusätzlich zu den Fachärzten aus Nuklearmedizin, Urologie und Pathologie, u.a. auch Strahlenschutzbeauftragte, Pharmazeutische Chemiker, Juristen und Qualitätsmanager eingebunden werden. Insgesamt sind es 17 Berufsgruppen, die am klinischen Behandlungspfad der multizentrischen Studie zusammenarbeiten. Aus den komplexen Strukturen ergeben sich völlig neue Herausforderungen für den fachlichen Austausch, die Kommunikationsfähigkeiten und das Konfliktmanagement der Mitarbeiter. Diesen sollte durch spezielle Maßnahmen begegnet werden, wie etwa eine berufsübergreifende Ausbildung verschiedener Fachrichtungen unter einem Dach oder die Einstellung fachübergreifender Koordinatoren, empfiehlt die vorliegende Studie.
Originalpublikation: Zippel C, Giesel FL, Kopka K. Interprofessionelle Kooperation in klinischen Studien: Zunehmender Bedarf, Komplexität und Anregungen am Beispiel einer prospektiv-onkologischen Multicenter-Studie, Klinikarzt 2020; 49(01/02):39-46, DOI: 10.1055/a-1096-9216