22.01.2020
DruckenGemeinsam gegen Volkskrankheiten: DZG-Symposium in Dresden
Diabetes, Krebs, Demenz: Jährlich erhalten etwa 300.000 – 500.000 Menschen in Deutschland eine dieser Diagnosen. So unterschiedlich diese Erkrankungen auch auf den ersten Blick sind, bei ihrer Entstehung gibt es häufig Querverbindungen, die für Entwicklung von Therapieansätzen und Untersuchungsmethoden relevant sind. Solche Querschnittsthemen zu identifizieren und ein Forum für übergreifende Forschungsstrategien zu schaffen, ist das Ziel des gemeinsamen Dresdner DZG-Symposiums. Neben dem persönlichen Kennenlernen und dem wissenschaftlichen Austausch über die in Dresden vorhandenen Forschungsinfrastrukturen wurden in diesem Jahr auch erstmalig zwei kleinere DZG-übergreifende Projekte finanziell gefördert. Alles mit dem Ziel, sich für größere gemeinsame Forschungsvorhaben besser zu vernetzen.
Nach der Eröffnung des Symposiums durch die Forschungsdekanin der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, Angela Rösen-Wolff, und den Sprechern der drei Dresdner DZGs, Michele Solimena (DZD-PLID), Gerd Kempermann (DZNE) und Mechthild Krause (DKTK), sprach Martin Hrabě de Angelis, Vorstandsmitglied des DZD und ehemaliger Vorsitzender der nationalen Aktivitäten der DZGs auf Bundesebene, über die nationalen Bestrebungen auf dem Gebiet der digitalen Medizin.
DZG-übergreifende Forschungsprojekte
Im Anschluss stellten Wissenschaftler der verschiedenen Zentren ihre DZG-übergreifenden Forschungsprojekte vor. Den Anfang machte Tiago Alves vom Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, der in seinem Vortrag einen Einblick in die Nutzung von massenspektrometrischen Analysemethoden zur Quantifizierung von Stoffwechselströmen gab, und wie diese Erkenntnisse dazu beitragen, diverse Zellfunktionen besser zu verstehen. Ihm folgten Miranka Wirth und Theresa Köbe (DZNE), die in ihren Vorträgen über die Widerstandsfähigkeit des Gehirns insbesondere auf Gefäßrisikofaktoren eingingen, und wie diese die Gesundheit des Gehirns maßgeblich beeinflussen. Den Abschluss der Session bildete Malte von Bonin (DKTK), der über die Verwendung von chimären Antigenrezeptor-T-Zellen (CAR-T Zellen) sprach. Diese lösen ein zentrales Problem der Krebstherapie, nämlich die Bekämpfung von Tumoren, die für das Immunsystem unsichtbar sind.
Bildverarbeitung im Zeitalter von künstlicher Intelligenz
Für besondere Reaktionen und eine auffällig lebhafte Diskussion sorgte der Gastvortrag von Florian Jug, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik sowie dem Zentrum für Systembiologie Dresden. Seine Ausführungen zum Thema Bildverarbeitung im Zeitalter von künstlicher Intelligenz und Machine Learning sorgten bei den Zuhörern für sichtbares Interesse und spürbare Begeisterung.
Der krönende Abschluss des diesjährigen 2. Gemeinsamen Dresdner DZG Symposiums war die feierliche Bekanntgabe der beiden DZG-übergeifenden Projektförderungen, die erstmalig durch die Dresdner Zentren zur Verfügung gestellt wurden. Die Gewinner der mit jeweils 10.000 Euro dotierten Förderungen waren zum einen Theresa Suckert und Antje Dietrich vom OncoRay Dresden zusammen mit Annette Rünker und Alexander Garthe vom DZNE Dresden. Die vier Wissenschaftler erhielten die Förderung für ihr Projekt „Exploration of pathological mechanisms underlying neurodegeneration“. Das zweite geförderte Projekt mit dem Titel „Oxidative stress markers as non-invasive tool to predict therapy response“ wird in den kommenden Monaten von Nicole Bechmann (DZD), Claudia Peitzsch und Doreen William (DKTK) sowie Tiago Alves (PLID) bearbeitet.