09.07.2019
DruckenDKTK Wissenschaftlerin Ann-Christin Baranski erhält Gips-Schüle Nachwuchspreis
Den Gips-Schüle-Nachwuchspreis verleiht die Stiftung nun zum vierten Mal. „Mit unserem Nachwuchspreis wollen wir den wissenschaftlichen Nachwuchs in Baden-Württemberg fördern und herausragende Leistungen honorieren. In diesem Jahr haben 31 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Dissertationen eingereicht und es der Jury nicht leicht gemacht“, so der Stiftungsvorstand Stefan Hofmann. Die Kriterien, nach denen die Gewinner ausgewählt werden, sind Innovationspotenzial und Anwendungsbezug im Bereich Technik für den Menschen.
In Ihrer Dissertation befasste sich Ann-Christin Baranski mit der Entwicklung eines Radiopharmakons, das gezielt an das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA) bindet. Im Gegensatz zu gesunden Prostatazellen, ist das Protein PSMA auf der Oberfläche von Prostatakrebs-Zellen viel häufiger vorhanden und daher ein ideales Zielmolekül. Das besondere an der Entwicklung ist die Zweifachmarkierung des Wirkstoffs (dem sogenannten bimodalen Radiopharmakons): Durch die radioaktive Markierung des Pharmakons können Tumoren und Metastasen in dem nichtinvasiven Verfahren sichtbar gemacht werden. Der zusätzliche Fluoreszenzfarbstoff des Wirkstoffs hilft dem Chirurgen während einer Operation, zwischen bösartigem und gesundem Gewebe zu unterscheiden. So kann das Tumorgewebe sehr präzise entfernt werden. Die Entwicklung vereint somit Bildgebung und Therapie in einem Molekül und soll die operative Behandlung des Prostatakarzinoms verbessern. In Zusammenarbeit mit dem DKFZ in Heidelberg soll das neue Verfahren nun klinisch erprobt werden. Für diese Arbeiten wurde Ann-Christin Baranski mit dem dritten Platz des Gips-Schüle-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Als Wissenschaftlerin des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK, Partnerstandort Freiburg) und der Klinik für Nuklearmedizin (Universitätsklinikum Freiburg) befasst sich Frau Dr. Baranski heute mit den nächsten Schritten.
Den ersten Platz des Gips-Schüle-Nachwuchspreises belegte Tobias Steinle für seine Dissertation an der Universität Stuttgart zu „Ultraschnellen Laserquellen im nahen und mittleren Infrarotbereich für lineare und nichtlineare Spektroskopie“.
Der zweite Platz ging an Claudia Koch, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Stuttgart im Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme, Abteilung Molekularbiologie und Virologie der Pflanzen, für ihre Dissertation zum Thema Pflanzenvirale Trägerstäbchen für Enzym-basierte Sensoren.
Der Preis wurde in der Universitätsbibliothek Stuttgart durch die Gips-Schüle-Stiftung vergeben. Sie fördert Forschung, Nachwuchs und Lehre in Baden-Württemberg. Der Fokus liegt dabei auf den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie auf interdisziplinären Projekten. In ihrem Wirkungsraum Baden-Württemberg arbeitet die Stuttgarter Stiftung eng mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen und ermöglicht die Durchführung zukunftsweisender Forschungsprojekte.