02.07.2025

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Innovative Medizinprodukte auf dem Weg in die Klinik – GeneNovate fördert erfolgreich unternehmerisches Denken in der deutschen Spitzenforschung

Nach einem Piloten im letzten Jahr 2025 fand GeneNovate, Deutschlands erstes nationales Entrepreneurship-Programm für Gen- und Zelltherapien, zum zweiten Mal statt. In Berlin fand am 26. Juni nun die gemeinsame Abschlussveranstaltung statt, bei der die Teilnehmenden des Programms insgesamt 23 Forschungsprojekte vor einer hochkarätigen Jury aus Business Angels, Venture Capital-Investoren (VCs) und erfahrenen Unternehmer:innen präsentierten.

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GeneNovate entstand durch die Zusammenarbeit verschiedener Standorte aus ganz Deutschland und ist unter anderem eine Maßnahme im Rahmen der Nationalen Strategie für Gen- und Zelltherapien (GCT). Das Programm hat das Ziel, Unternehmertum und Technologietransfer im Bereich Biotech zu fördern mit einem besonderen Schwerpunkt auf die Besonderheiten der Gen- und Zelltherapien. Im Fokus stehen junge Wissenschaftler:innen und Mediziner:innen, die über GeneNovate Kompetenzen rund um die wichtigsten Themen im Unternehmertum erhalten.  

Eine Stärke des Programms ist das Ausbildungsprogramm, das parallel an verschiedenen Standorten in Deutschland stattfindet.  
Nachdem das Programm im ersten Jahr in Berlin, Mainz und München parallel durchgeführt wurde, verdoppelte sich die nationale Kooperation 2025 auf sechs Regionen mit weiteren renommierten Partnerinstitutionen: 

  • Region Berlin: Berliner Institute of Health in der Charité (BIH)  
  • Region Heidelberg: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), die Universität Heidelberg mit ihrer Universitätsklinik, bioRN, Helmholtz H3 Health Hub, Health + Life Science Alliance Heidelberg Mannheim 
  • Region Nord: Medizinische Hochschule Hannover (MHH) 
  • Region München: TUM Venture Labs Healthcare, UnternehmerTUM München Technische Universität München (TUM), Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und deren Universitätskliniken in der Münchner Region 
  • Region Rhein-Main: Johannes Gutenberg-Universität, Universitätsmedizin Mainz, Life Science Zentrum Mainz. In diesem Jahr wurde die Kooperation um die Goethe-Universität Frankfurt und die Technische Hochschule Darmstadt erweitert. 
  • Region SaxoCell: Technische Universität Dresden, Universität Leipzig, Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI)  

Für 2026 ist geplant, die Region Nord weiter zu stärken und das Programm auf die Regionen NRW und Süd-West auszuweiten. Zudem ist eine Ausweitung des Programms auf europäischer Ebene geplant. 
 
Vier Gewinner-Teams aus vier Regionen  

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Die Wissenschaftler:innen und Mediziner:innen an den sechs Standortregionen arbeiteten in monatlich stattfindenden Workshops über 6 Monate hinweg intensiv mit Expert:innen und Mentor:innen aus der lokalen Start-up Szene zusammen, um ihre Projekte zu skizzieren und umzusetzen. Bei der gemeinsamen Abschlussveranstaltung am 26. Juni in Berlin präsentierten die Teams ihre insgesamt 23 Projekte einem Publikum aus Investor:innen, Politikvertreter:innen und Unternehmer:innen. 
Die Gewinner-Teams 2025 kommen aus Dresden/Leipzig, Hannover, Heidelberg und Berlin: Das Team iGuard aus Hannover arbeitet an einem RNA-Inhalationsspray, um Lungenfibrose zu behandeln. Das Heidelberger Team Heat Therapeutics forscht an einem Immunmolekül, welches eine Entzündung in Tumoren fördert und sie somit bekämpfen soll. In Dresden/Leipzig entwickelt das Team rund um EliaCell eine skalierbare Makrophagen-basierte Zelltherapie für solide Tumore.  Das Berliner cure4ME forscht an einer niedermolekularen Substanz, die das Wachstum von Stufe 4- Metastasen bei allen Krebsarten hemmen sollen. Die Gewinner-Teams erhielten ein mehrmonatiges individualisiertes Coaching sowie eine Einladung zur Teilnahme am GeneNovate Investors‘ Day 2026. 
 
In der Jury saßen Vanessa Luzkat (Bayern Kapital), Dr. Andreas Schmidt (Springboard Health Angels), Prof. Dr. Markus Gerhard (TUM – TUM Venture Labs), Martin Giese - Startup Investor & Mentor, ehem. XPRENEURS MD und Dr. Ingo Schroeter (GeneNovate Project Coordinator - former Corporate Ventures & Investor). Die Expert:innen gaben den jungen Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen wertvolles Feedback sowie ihre Erfahrungen weiter.  

„Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die die Start-ups mit den Teilnehmenden geteilt haben, waren ausgesprochen inspirierend. Viele hätten sich gewünscht, die durch GeneNovate vermittelten Vorkenntnisse bereits vor ihrer Gründungsphase zu erhalten. Ein rechtzeitiger Austausch spart nicht nur wertvolle Zeit und Ressourcen, sondern beschleunigt auch die Ausgründung“, sagt Dr. Elke Luger, Leiterin des Netzwerkbüros GCT Germany und Co-Leitung von GeneNovate Deutschland.  

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„Mich freut besonders, dass viele Wissenschaftlerinnen und Ärzte berichten, das Programm habe sie inspiriert, ihre Forschung mithilfe von Start-ups in konkrete Produkte für Patienten zu überführen. Genau das ist das zentrale Ziel des GeneNovate-Programms. Ein weiteres Ziel ist es, lokale Einzelinteressen zu überwinden und gemeinsam Startups mit dem besten Ökosystem zu unterstützen. GeneNovate ist kein Programm aus München, Berlin, Heidelberg oder sonst einer Region. Es lebt von der Zusammenarbeit vieler leistungsstarker Regionen und Organisationen. Diesen kooperativen Ansatz werden wir weiter ausbauen – deutschlandweit und ab dem kommenden Jahr auch im Rahmen eines europäischen Netzwerks,“ sagt Dr. Ingo Schroeter, Co-Leitung von GeneNovate Deutschland. 

„GeneNovate zeigt eindrucksvoll, wie die Vernetzung exzellenter Forschungsstandorte in ganz Deutschland ein gemeinsames Projekt hervorbringen kann, das Forschungsergebnisse erfolgreich in Therapien zum Wohl der Patient:innen überführt. Es ist ein wegweisender Ansatz, um unternehmerisches Denken nachhaltig in der akademischen Welt zu verankern”, sagt Prof. Dr. Christopher Baum, Sprecher der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien und Vorsitzender des Direktoriums des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH). 

„Innovatives Unternehmertum ist der Schlüssel für eine starke deutsche und europäische Wirtschaft. Wenn wir nicht entschlossen handeln, drohen wir im globalen Wettbewerb gegenüber den USA und China weiter zurückzufallen. Wir bei UnternehmerTUM und den TUM Venture Labs sind stolz, GeneNovate seit Beginn zu unterstützen. Diese Initiative zeigt, wie wir gemeinsam mehr Forschung in marktfähige Biotech-Innovationen überführen – und so die Gesundheitsversorgung in Europa aktiv mitgestalten können”, sagt Prof. Dr. Helmut Schönenberger, CEO UnternehmerTUM, Vice President Entrepreneurship TUM. 

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„Das GeneNovate Programm ist ein wertvolles Programm, dass Forschenden aus Wissenschaft und Medizin auf dem Gebiet der zellulären Therapien die notwendigen Schritte für die Translation und den Transfer von Innovationen in die Anwendung in Theorie und Praxis vermittelt. GeneNovate verfolgt den Ansatz, dass sich deutschlandweit starke Innovations-Hubs vernetzen und neue Behandlungsoptionen und innovative zelltherapeutische Lösungen für Patient:innen geschaffen werden“, sagt Dr. Rainer Wessel, Chief Innovation Officer des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). „Durch den frühzeitigen Austausch mit Expert:innen aus Industrie und Unternehmertum erlangen die teilnehmenden Wissenschaftler:innen wichtiges komplementäres Branchenwissen, welches erfolgreiche Ausgründungen von Spin-Offs in diesem Themengebiet vorantreiben soll.”  
  
 „Auch die diesjährige GeneNovate Veranstaltung hat erneut eindrucksvoll gezeigt, wie in Deutschland exzellente Forschung in der Zell-und Gentherapie in die Anwendung gebracht wird. Neben den spannenden Start-up Pitches lassen auch die Vorträge der Politik hoffen, dass die immer größer werdende Finanzierungslücke in diesem Feld bald geschlossen wird“, sagt Prof. Dr. Markus Gerhard, Academic Director, TUM Venture Labs.