05.09.2017

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Preisverleihung für Nachwuchswissenschaftler beim diesjährigen Munich Cancer Retreat

Der 4th Munich Cancer Retreat fand am 12. und 13. Juli 2017 in Herrsching am Ammersee statt. Neben Präsentationen und Diskussionen zur aktuellen translationalen Forschung am Partnerstandort München wurden zwei Preise an Nachwuchswissenschaftler vergeben. Die Gewinner, Dr. Simon Heidegger und Sophie Stief, erhalten ein Reisestipendium zu einem europäischen Kongress.

PD Dr. Simon Heidegger

Der Preis für den Best Highlight Talk of Young Scientists ging an Dr. Simon Heidegger (DKTK Investigator). Simon Heidegger untersucht die Rolle von Nukleinsäure-Erkennungsrezeptoren bei Immunantworten, die sich gegen Tumoren richten. Er entdeckte, dass die Signale des RNA Rezeptors RIG-I in Tumorzellen eine wichtige Voraussetzung für die Wirksamkeit der sogenannten Immun-Checkpoint-Blockade sind. Die therapeutische Aktivierung des RIG-I Signalwegs soll mittelfristig als Grundlage neuer Kombinationstherapien dienen, von der besonders Patienten ohne ausreichende anti-tumorale Immunantwort profitieren könnten. Simon Heidegger forscht in der  Arbeitsgruppe „Immune regulation in cancer and stem cell transplantation“ unter der Leitung von Dr. Hendrik Poeck und Dr. Tobias Haas (III. Medizinische Klinik am Klinikum rechts der Isar MRI). Das Wissenschaftlerteam beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen angeborener Immunität und T-Zell basierten Immunantworten, im Speziellen im Kontext der Tumorimmuntherapie sowie der allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation.

 

 

 

 

DKTK-Doktorandin Sophie Stief

Der Preis des Best Poster wurde an die DKTK-Doktorandin Sophie Stief verliehen, die im Rahmen Ihrer Doktorarbeit die Rolle der Histon-Demethylase KDM6A in der akuten myeloischen Leukämie charakterisiert. Frau Stief konnte zeigen, dass in bestimmten AML-Zelllinien Teile des KDM6A-Gens fehlen, die zur Inaktivierung des Gens und zu einem veränderten Phänotyp führen. Wie die Arbeit zeigte, führt das zu einem verringerten Ansprechen des Medikaments Cytarabin im Zellkultursystem. Der gleiche Effekt zeigt sich auch bei AML-Patienten mit KDM6A-Mutation, vermutlich weil die mutierten Krebszellen schlechter auf die Therapie ansprechen. Sophie Stief gehört zur Arbeitsgruppe „Oncogenic signalling“ von Prof. Dr. Karsten Spiekermann (Medizinische Klinik und Poliklinik III, Klinikum der Universität München). Weitere Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe sind u.a. die mechanistische Charakterisierung der leukämischen Transformation durch onkogene Tyrosinkinasen sowie die Entwicklung von zielgerichteten Therapiekonzepten bei hämatologischen Neoplasien.