25.10.2018

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DKTK Retreat 2018 – Generationenwechsel in der klinisch-orientierten Krebsforschung

Damit akademische Krebsforschung Patienten erreicht, braucht sie besondere Strukturen, eine nachhaltige Finanzierung und die enge Verzahnung von Forschung und Klinik. Beim diesjährigen Retreat des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) kamen mehr als 300 Wissenschaftler und Ärzte aller DKTK Standorte im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zusammen, um sich zu aktuellen Herausforderungen der klinisch-orientierten Krebsforschung auszutauschen.

DKTK Retreat 2018 © Tobias Schwerdt/ DKFZ

Das Themenspektrum der zweitägigen Veranstaltung umfasste aktuelle Entwicklungen in den derzeit wichtigsten Forschungsbereichen der personalisierten Krebsdiagnose und - therapie. Eröffnet wurde der 5. gemeinsame Retreat der DKTK Standorte mit Präsentationen zu den laufenden frühen klinischen Studien und standortübergreifenden Forschungsprojekte im DKTK. Vorgestellt wurden beispielsweise das kürzlich mit dem Erwin-Schrödinger-Preis ausgezeichnete bildgebende PSMA-Verfahren für eine präzisere Diagnose und Risikoabschätzung bei Prostatakrebs, sowie die DKTK-weite RadPlanBio-Plattform zur personalisierten Strahlentherapie, basierend auf biologischen Tumoreigenschaften. Ein weiterer Schwerpunkt waren Ansätze der Krebsimmuntherapie, darunter die neu angelaufene Amplify-Neovac Studie zur Testung einer im DKTK entwickelten therapeutischen Krebsimpfung in Kombination mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor, die klinische Studie iVacAll zur Prüfung der Wirksamkeit von individualisierten Tumorimpfungen bei Kindern und weitere Forschungsarbeiten zu unterschiedlichen Ansätzen zellulärer Krebsimmuntherapien mit gentechnisch veränderten Immunzellen.

Ziel des anschließenden Workshop-Angebotes zu DKTK Querschnittsthemen war es, die Vernetzung von Spezialisten an den verschiedenen Partnerstandortendes noch stärker zu fördern: In acht unterschiedlichen Sessions konnten sich die Wissenschaftler zu topaktuellen Spezialthemen wie „Organoide als Modelle der Krebsforschung“, zur „Genomsequenzierung einzelner Tumorzellen“ oder „Flüssigbiopsien“ austauschen. 

„Wir freuen uns sehr über das große Interesse und die spürbare Dynamik des Netzwerkes“, sagt die Organisatorin des Retreats Katja Engelmann, wissenschaftliche Koordinatorin im DKTK. „Es zeigt uns, wie wichtig Dialogplattformen wie diese sind, um die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Krebsforschern zu stärken, auch über einzelne Standorte hinaus.“

Mit der Teilnahme von Mitgliedern des internationalen Wissenschaftlichen Beirates an den Sitzungen der einzelnen Forschungsprogramme stellte der Retreat in diesem Jahr insbesondere die Diskussion über die zukünftigen thematischen Schwerpunkte in den Mittelpunkt. Am Vortrag hatte der Wissenschaftliche Beirat ausgewählte Projektanträge der fünften DKTK Joint Funding Ausschreibung begutachtet. „Wir sehen bei den forschenden Ärzten und Wissenschaftlern einen deutlichen Generationenwechsel“, lobte Sir Alex Markham von der Universität Leeds, Großbritannien. „Das DKTK hat hier neue Perspektiven und Anreize geschaffen, die sich jetzt bemerkbar machen.“ Insgesamt präsentierten 12 interdisziplinäre Teams bestehend aus Wissenschaftlern und Ärzten standortübergreifende klinische Vorhaben. Erfolgreiche Projekte können mit einer Förderung aus dem hochkompetitiven Programm von bis drei Jahren rechnen. Die Auswahl wird in Kürze bekannt gegeben.