18.05.2020

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Coronavirus-Forschung mit vereinten Kräften: Genomforscher schließen sich zur Deutschen COVID-19 OMICS Initiative (DeCOI) zusammen

Wie verändert das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) seine Erbinformation? Welche weiteren Infektionen treten bei Patienten mit COVID-19 auf? Gibt es genetische Risikofaktoren, die eine Infektion begünstigen? Zahlreiche Genomforscher sind intensiv damit beschäftigt, ihre Expertise und Sequenzier-Infrastruktur zu bündeln, um einen wissenschaftlichen Beitrag zur Bewältigung der COVID-19 Pandemie zu leisten. Diese Aktivitäten werden nun offiziell in der Deutschen COVID-19 OMICS Initiative (DeCOI) zusammengeführt, um die Forschung zu beschleunigen. Wissenschaftler an mehr als 22 Institutionen, darunter auch am Deutschen Krebsforschungszentrum, sind an DeCOI beteiligt.

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An vielen Stellen in der Welt wird inzwischen das Genom von SARS-CoV-2 sequenziert, um damit Veränderungen der Erbinformation des Virus zu charakterisieren. Je mehr solche Virusgenome sequenziert werden, desto besser können Wissenschaftler die Variation des Virus verstehen. Mit der Analyse der Verwandtschaftsstruktur einzelner Viren lassen sich Rückschlüsse auf deren Herkunft und auf unterschiedliche Formen des Virus in der Bevölkerung ziehen. Auch für die Entwicklung von Impfstoffen ist die genaue Kenntnis der Variationen im Virusgenom entscheidend.

Die Genomsequenzierung produziert immense Datenmengen, die computergestützt analysiert werden müssen. Hier steuern Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) ihre Expertise bei. Experten des German Human Genome Phenome Archive (GHGA), das von Oliver Stegle vom DKFZ koordiniert wird, waren von Anfang an federführend an der Entwicklung von DeCOI beteiligt - neben den durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Next Generation Sequencing-Kompetenzzentren. „Das Ziel des GHGA ist es, die große Anzahl an genomischen Daten sinnvoll zu archivieren und nutzbar zu machen. COVID-19 hat jetzt dafür gesorgt, dass wir dieses Ziel noch schneller angehen werden", so Stegle.

Die Mitglieder der Deutschen COVID-19 OMICS Initiative (DeCOI):

Robert Bals (Universität des Saarlandes), Ezio Bonifacio (TU Dresden), Maria Colome-Tatche (Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt/HMGU), Andreas Diefenbach (Charité – Universitätsmedizin Berlin), Alex Dilthey (Universitätsklinik Düsseldorf), Nicole Fischer (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf), Konrad Förstner (ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften), Julien Gangneur (TU München), Michael Hummel (Charité), Birte Kehr (Charité), Andreas Keller (Uni des Saarlandes), Sarah Kim-Hellmuth (TU München), Oliver Kohlbacher (Universitätsklinikum Tübingen), Ingo Kurth (RWTH Aachen), Markus Landthaler (Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin/MDC), Kerstin Ludwig (Universitätsklinikum Bonn/UKB), Alice McHardy (Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig), Christian Mertes (TU München), Markus Nöthen (UKB), Peter Nürnberg (Universität zu Köln), Uwe Ohler (MDC), Klaus Pfeffer (Uniklinik Düsseldorf), Nikolaus Rajewsky (MDC), Markus Ralser (Charité), Olaf Rieß (UK Tübingen), Stephan Ripke (Charité), Philip Rosenstiel (Universität Kiel), Joachim Schultze (Universität Bonn/DZNE), Oliver Stegle (Deutsches Krebsforschungszentrum), Fabian Theis (HMGU), Janne Vehreschild (Uni Köln), Max von Kleist (Robert Koch-Institut), Jörn Walter (Uni des Saarlandes) und Dagmar Wieczorek (Uniklinik Düsseldorf).