09.09.2017
DruckenBerliner Standort-Retreat: Neue Impulse für die klinisch-orientierte Krebsforschung
„Klinisch-orientierte Krebsforschung muss sich an den Bedürfnissen von Patienten orientieren.“ Mit diesem Statement begrüßte Professor Ulrik Ringborg, Direktor des Karolinska Cancer Center in Stockholm, die etwa 100 Teilnehmer des Berliner DKTK Retreats. In seinem Eröffnungs-Vortrag betonte Ringborg, dass die Ziele moderner Krebsforschung nur durch konsequente Vernetzung der stärksten Krebsforschungszentren zu erreichen seien. Die standortübergreifende Forschung des DKTK nehme dabei eine einzigartige Vorreiterrolle in Europa ein.
Bei dem jährlichen Standort-Retreat stellten die Wissenschaftler und Ärzte des DKTK Partnerstandortes Berlin ihre aktuellen Ergebnisse und Konzepte aus den Forschungsprogrammen und Plattformen des DKTK vor.
Mit ausgewählten Highlight-Talks wurde der wissenschaftliche Nachwuchs besonders sichtbar in das Programm integriert. Zwei Programmpunkte waren ganz den Nachwuchstalenten aus Medizin und Naturwissenschaften gewidmet: Im „Young Academics Meeting“ diskutierten die Nachwuchswissenschaftler ihre aktuellen Projektergebnisse. Beim abendlichen Workshop wurden Nachwuchswissenschaftler aufgefordert, konkrete Wünsche zur Nachwuchsförderung am Standort Berlin zu äußern und Initiativen mitzugestalten.
Mit einem interaktiven Workshop „Krebs als Neo-Organ“ regte die Standortsprecherin Professor Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie an der Charité Berlin, die Teilnehmer zu konstruktivem Austausch und konzeptioneller Weiterentwicklung an. Die zentrale Frage des Workshops lautete, inwiefern Tumoren als Neo-Organe mit einer eigenen Gewebearchitektur, Blutversorgung und Interaktion mit dem umliegenden Gewebe und Immunsystem betrachtet werden können und sich daraus therapeutische Angriffsmöglichkeiten definieren lassen. „Solche Formate setzen neue Impulse, fordern heraus und machen die Bedeutung der translationalen Forschungsschwerpunkte am Standort deutlich . Wir möchten damit vor allem den Blick für klinisch-translationale Fragestellungen und Projekte schärfen“, sagt Angelika Eggert.