Technologienetzwerke und Serviceeinheiten Tübingen

Wirkstoffpeptidlabor

© Abteilung für Immunologie / Universität Tübingen

In Tübingen steht eine GMP-Einheit mit insgesamt sechs Reinräumen u.a. für die Herstellung von Peptiden zur Verfügung. Das „Wirkstoffpeptidlabor“ ist spezialisiert auf die effiziente Herstellung kleiner Peptidmengen in pharmazeutischer Qualität zum Einsatz in der personalisierten Peptidimpfung. DKTK Mitgliedern wird ein umfassender Service für Design und Produktion z.B. mutierter oder tumorspezifisch überexprimierter Peptide angeboten, welche durch NGS oder HLA-Ligandomanalyse identifiziert wurden. Tübinger Vakzinpeptide wurden bereits einigen klinischen Prüfungen verwendet wie z.B. in den DKTK-Studien „IVAC-ALL”, „iVAC-CLL01“, „AMPLIFY-NEOVAC“ oder “NOA-16”, sowie auch im Rahmen des EU-Projekts GAPVAC oder in der „B-pVAC-SARS-COV-2“-Studie des Universitätsklinikums Tübingen.
 


Die Herstellung der Vakzinpeptide durch das Wirkstoffpeptidlabor erfolgt in zwei Bereichen

© Abteilung für Immunologie / Universität Tübingen

Bereich 1: Das Wirkstoffpeptidlabor der Universität Tübingen befindet sich innerhalb der Abteilung Immunologie Auf der Morgenstelle 15, 72076 Tübingen. Hier werden synthetische Peptide als Arzneimittelvorstufen (Wirkstoffe) unter einem GMP-Zertifikat des Regierungspräsidiums Tübingen hergestellt.

Bereich 2: Das GMP-Zentrum (GMPZ) befindet sich im Zentrum für Klinische Transfusionsmedizin (ZKT) in der Otfried-Müller-Str. 4/1, 72076 Tübingen, innerhalb des Universitätsklinikums. Hier werden aus den Wirkstoffen die Vakzinpeptide gebrauchsfertig für den Einsatz an Patient:innen als Arzneimittel hergestellt, wofür das Regierungspräsidium Tübingen eine Herstellungserlaubnis erteilt hat. In beiden Bereichen werden die Peptide und Vakzinpeptide durch das Personal des Wirkstoffpeptidlabors unter der Leitung von Prof. Dr. med Juliane Walz hergestellt. Die Zertifizierung der Produkte erfolgt für die Wirkstoffpeptide durch die Leitung der Qualitätssicherung und für die klinischen Prüfprodukte durch eine Sachkundige Person nach §15 AMG.

Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website.
 

Kontakt
Prof. Dr. med. Juliane Walz und Dr. Monika Denk
Wirkstoffpeptidlabor
E-Mail: wp-labor@ifiz.uni-tuebingen.de


Immunopeptidom-Analyse

In den letzten Jahren hat die Immuntherapie, also die gezielte Induktion von anti-Tumor Immunantworten die Behandlung von Krebserkrankungen revolutioniert. Für antigen-spezifische T-Zell-basierte Immuntherapie-Ansätze ist das Wissen über die von den T-Zellen erkannten Antigene, sogenannten Peptiden, von entscheidender Bedeutung. Peptide sind kurze Eiweißbruchstücke, die jede Köperzelle auf ihrer Oberfläche auf sogenannten humanen Leukozyten (HLA)-Antigenen den T-Zellen des Immunsystems präsentiert. Tumorzellen und auch Virus-infizierte Zellen unterscheiden sich von gesunden Zellen und ermöglichen es so dem Immunsystem diese als Fremd zu erkennen. Diese sogenannten Tumor-assoziierten Peptide sind der Schlüssel für eine zielgerichtete Immunantwort gegen die Tumorzellen, die durch T-Zell-basierte Immuntherapien aktiviert und somit zur Bekämpfung des Tumors genutzt werden können.

Für die Identifikation von HLA-präsentierten Peptiden, verwenden wir Gewebe- oder Zell-Proben von Patienten oder gesunden Spendern sowie im Labor kultivierte Zelllinien. Im Labor können wir die Peptide von der Oberfläche der Zellen isolieren und haben dann mit der Massenspektrometrie eine Technik zur Hand, die es uns ermöglicht, diese HLA-präsentierten Peptide zu identifizieren. Durch den Vergleich von gesundem Gewebe mit Tumorgewebe können wir dann solche Peptide identifizieren, die hochfrequent und exklusiv auf Tumorzellen, aber nie auf gesundem Gewebe vorkommen.

Für die massenspektrometrische Immunopeptidomanalyse stehen aktuell zwei state-of-the Art Massenspektrometer zur Verfügung (Orbitrap Fusion Lumos und Q-Exactive HF) sowie ein neues timsTOF Pro Gerät, welche die Hochdurchsatzmessung großer Probenmengen sowie eine sensitive Analyse des Immunopeptidoms ermöglichen.
 

Kontakt
Prof. Dr. med. Juliane Walz
Abteilung für Peptid-basierte Immuntherapie
Auf der Morgenstelle 15
72076 Tübingen
E-Mail: PBI@med.uni-tuebingen.de
 

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© Universitätsklinikum Tübingen / Beate Armbruster


Technologienetzwerke: Immunmonitoring

Wissenschaftlicher Schwerpunkt
Die Arbeitsgruppe Immunmonitoring ist am Institut für Immunologie der Universität Tübingen angesiedelt. Unser übergeordnetes Ziel ist es, einen Beitrag zum Verständnis von Immunantworten gegen Krebs zu leisten und dieses Wissen in der Immuntherapie anzuwenden. Wir konzentrieren uns auf die Beschreibung von Anti-Tumor-T-Zell-Reaktionen bei Krebspatienten, entweder vor oder während einer Therapie, einschließlich Immuntherapie. Zu diesem Zweck werden T-Zellen im Blut von Krebspatienten und auch im Tumorgewebe auf phänotypischer und funktioneller Ebene analysiert. Darüberhinaus untersuchen wir weitere Immunzellen, die mit menschlichen Tumoren interagieren, um deren Einfluss auf T-Zellen und den klinischen Verlauf zu verstehen. 
Wir sind Gründungsmitglied und Mitorganisator des Cancer Immunotherapy Immunoguiding Program (CIP/CIMT), das im Jahr 2005 ins Leben gerufen wurde. Ziel dieser internationalen Arbeitsgruppe ist es, die Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit etablierter Immunmonitoring-Techniken zu verbessern, die Entwicklung neuen Methoden zu fördern, und zum Fortschritt auf diesem Gebiet beizutragen.

Wichtige Methoden und Technologien
Unsere besondere Expertise liegt in der Bewertung von Tumorantigen-spezifischen T-Zell-Antworten, insbesondere im Rahmen von Immuntherapien, wie z.B. Multipeptid-basierten personalisierten Impfungen.

  • Multiparameter-Durchflusszytometrie & Elispot
  • Bead-basierte Zytokinmessung
  • Bewertung der antigenspezifischen Zytotoxizität 
  • Priming und Recall von T-Zellen, Sortierung und Klonierung (auch TILs)
  • Bewertung der peripheren Immunzelluntergruppen

Hauptprojekte (in Zusammenarbeit mit verschiedenen nationalen und internationalen Kooperationspartnern)

  • Charakterisierung von T-Zell-Epitopen, die von neu identifizierten tumorassoziierten Antigenen stammen
  • Auswirkungen von Standardtherapien auf das Immunsystem von Krebspatienten
  • Immunmonitoring bei peptidbasierten Vakzinierungsstudien
  • Entwicklung von neuen Adjuvantien
  • Assay-Entwicklung: Etablierung, Optimierung, Standardisierung und Validierung von Immunoassays
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Die Zentrale Biobank des Comprehensive Cancer Center Tübingen-Stuttgart

Die Zentrale Biobank des CCC Tübingen-Stuttgart ist eine interdisziplinäre Tumorgewebe-Biobank und ein wichtiger Baustein im Forschungskonzept des Südwestdeutschen Tumorzentrums und darüber hinaus für den Standort Tübingen des DKTK und das NCT Südwest. Die Zentrale Biobank sammelt qualitätsgesichert Frischmaterial maligner Tumoren und dazugehöriges Normalgewebe und verfügt aktuell über knapp 50.000 Proben von über 18.000 Patient:innen. Projektbezogen werden zusätzlich andere Biomaterialien (Vollblut, Serum, Plasma und Urin) zu definierten Zeitpunkten im Krankheitsverlauf gesammelt. Die Dokumentation und Vernetzung mit klinischen Daten erfolgt über die zentrale CentraXX Plattform. SOPs gewähren eine hohe Probenqualität, und unsere einheitliche Patienteneinwilligung (broad consent) sowie die gute interdiziplinäre Zusammenarbeit ermöglichen die Etablierung großer Kollektive mit malignen Erkrankungen. Über die Biomaterialnutzung entscheidet ein interdisziplinär zusammengesetzter wissenschaftlicher Beirat. Nutzern der Biobank stehen bei Bedarf diverse Technologieplattformen (Lasermikrodissektion, Erstellung von Gewebe-Mikorarrays, multiparametrische Immunhistochemie, DNA/RNA-Extraktion etc.) zur Verfügung. Die Biobank steht unter der fachlichen Leitung des ärztlichen Direktors der Abteilung für Allgemeine Pathologie (Prof. Falko Fend).

Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website.

Prof. Dr. Falko Fend

Leitung

Dr. med. Wiebke Solaß

Koordination

Mobiltelefon : 07071-29 82981
Tayeb Abed

Projektanfragen

Mobiltelefon : 07071 29-82980
Schnellschnitt Crona Kliniken
Mobiltelefon : 07071 29-82984