29.11.2024

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Translationale Medizin und wissenschaftliches Networking: Der DZG Science & Career Day 2024 in Potsdam

Am 7. und 8. November 2024 fand der zweite Science & Career Day der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung (DZG) im Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam statt und bot Nachwuchswissenschaftler:innen ein inspirierendes Forum zum interdisziplinären Austausch und Networking.

Der DZG Science & Career Day 2024 widmete sich der translationalen medizinischen Forschung unter dem Motto „Vom Labor ins Leben: Wie Sie Ihre Forschung in medizinische Innovationen umsetzen können“. Nach einleitenden Worten von Prof. Annette Schürmann (DZD/DIfE) und Dr. Katharina Eulenburg (DZHK) präsentierten drei renommierte Wissenschaftler:innen aus verschiedenen DZGs ihre Arbeiten zum Thema Zell- und Gentherapien. Prof. Nico Lachmann vom Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) zeigte mit seinem Vortrag eindrucksvoll auf, wie seine Forschung über humaninduzierten pluripotenten Stammzellen erzeugte Makrophagen (spezialisierte Zellen des Immunsystems) auf die Therapie von Gewebeschäden und Krebs abzielt. Prof. Annette Künkele-Langer vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) führte das Publikum mit ihrem Vortrag in die Entwicklung und klinische Anwendung von „chimären Antigenrezeptoren“ in der Krebsimmuntherapie ein. Im Anschluss erläuterte Prof. Henrik Semb vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) Fortschritte in der Verwendung humaner embryonaler Stammzellen für die Diabetestherapie und verdeutlichte anschaulich die komplexen Herausforderungen auf dem Weg von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung.

Podiumsdiskussion: Wichtige Schritte für die erfolgreiche Translation

© ZG, Volkmar Otto

Die von Prof. Boris Fehse (DZIF) moderierte Plenumsdiskussion vertiefte den Austausch über eine erfolgreiche Überführung (Translation) von Grundlagenforschung in die medizinische Anwendung in den DZG sowie aktuelle Herausforderungen. Neben den Referenten der vorherigen Session nahmen auch Dr. Ute Petereit (BMBF) und Prof. Schürmann teil. Die DZGs schöpfen ihre Netzwerke und Synergien optimal aus, um wissenschaftliche Qualität zu steigern und die Translation zu beschleunigen. Dennoch sind weitere Herausforderung zu meistern, um die Interaktion innerhalb der DZGs zu intensivieren und zeitnahe Rahmenverträge für geistiges Eigentum und Industriepartnerschaften weiterzuentwickeln. Spezifische Förderprogramme für junge Ärzt:innen in der Forschung und flexible Karrierewege für Wissenschaftler:innen wurden erfolgreich implementiert, doch bedarf es weiterer Anreize, um Talente langfristig in der akademischen Forschung zu halten. Die Teilnehmenden des Podiums unterstrichen die Wichtigkeit einer patientenzentrierten Perspektive in der translationalen Forschung, damit junge Forschende ihre Arbeit klar an den Bedürfnissen der Patient ausrichten können.

Die anschließende Poster-Session bot den Nachwuchswissenschaftler:innen die Gelegenheit, ihre Forschung zu präsentieren und wertvolles Feedback zu erhalten. Beim anschließenden Networking-Dinner hielten einige Nachwuchsforschende spannende drei-minütige Pitches, die lebhafte Gespräche anregten.

Was braucht es zum erfolgreichen Netzwerken?

Der zweite Tag des Science & Career Days begann mit dem Vortrag „Vom Wissenschaftler zum Entrepreneur“ von Dr. Heidi Zinecker und Dr. Michael Karle (Ascenion GmbH), der Patentierungsprozesse und geistiges Eigentum behandelte. Im anschließenden Workshop „Strategisches Netzwerken“, moderiert von Katrin Bodewits, gaben Prof. Henriette Kirchner (DZD) und Prof. David Capper (DKTK) wertvolle persönliche Einblicke in die Bedeutung von Networking in der Wissenschaft. Die Teilnehmenden erhielten praxisnahe Tipps zum Ausbau ihres Netzwerks und zur effektiven Nutzung von LinkedIn. Am Nachmittag endete die Veranstaltung mit einem herzlichen Dank an die Organisatoren – bis zum nächsten Jahr!

© DZG, Volkmar Otto

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