17.10.2025

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DKTK Scientific Community Meeting 2025: Zusammenarbeit stärken

Am 6. Oktober 2025 kamen rund 90 Wissenschaftler:innen des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) aus allen acht Partnerstandorten im BDC Meeting Space in Heidelberg zum DKTK Scientific Community Meeting Pillar 1 – Therapeutische Innovationen zusammen. Die Veranstaltung bot Raum für persönlichen wissenschaftlichen Austausch und Diskussionen zu laufenden sowie neuen Kooperationsprojekten innerhalb der thematischen Ad-hoc Working Groups (WGs) von Pillar 1.

Foto der Eröffnung von Stefan Pfister
© DKTK

Die Eröffnung übernahm Prof. Stefan Pfister, Direktor des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ), designierter Sprecher des DKTK sowie Leiter der Abteilung für Pädiatrische Neuroonkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). In seiner Begrüßung betonte er die fortlaufende Mission des DKTK, kooperative und studienunterstützende Projekte weiter auszubauen, sowie die wachsende Interaktion mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT).
Stefan Pfister stellte den Fokus des Treffens vor: die aktiven Ad-hoc Working Groups (WGs) von Pillar 1 – Therapeutische Innovationen. Diese WGs bringen Forschende mit gemeinsamen Themen zusammen, fördern standortübergreifende Kooperationen und können als Ausgangspunkt für neue DKTK Joint Funding-Projekte dienen. Interessierte Wissenschaftler:innen sind eingeladen, bestehenden Gruppen beizutreten oder neue zu gründen – über die offene Registrierungsplattform: indico.dkfz.de/event/1345/.
Er berichtete über aktuelle Entwicklungen im DKTK, darunter die Entwicklung der Clinical Communication Platform (CCP) zum neuen DKTK BioDataHub (BDH) zur Sicherstellung nachhaltiger Datenverarbeitung und Interoperabilität. Stefan Pfister hob außerdem den Erfolg des diesjährigen GeneNovate Entrepreneurship Trainings im Bereich Gen- und Zelltherapien hervor. Zusätzlich verwies er auf bevorstehende Veranstaltungen wie den Science Meets Industry Day in Kooperation mit dem DKFZ und dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) sowie die Einführung des DKTK Ambassador-Programms, das junge Menschen durch Schul- und Hochschulformate für Krebsforschung begeistern soll.

Translating Therapeutic Innovation: Klinische Studien im NCT
Prof. Martin Schuler, Sprecher des NCT West: Essen/Köln, stellte in seinem Beitrag vor, wie DKTK-getriebene Innovationen über das NCT-Netzwerk in klinische Studien überführt werden. Er betonte insbesondere den bestehenden Engpass bei frühen investigator-initiated trials (IITs) in Deutschland und verdeutlichte in diesem Zusammenhang das Konzept des „One NCT“, bei dem die sechs NCT-Standorte gemeinsam die Translation vom Labor zum Patienten beschleunigen sollen.

Spotlight auf Ad-hoc Working Groups
Im Tagesverlauf präsentierten Vertreter:innen mehrerer WGs Updates und Spotlight-Projekte, welche die thematische Vielfalt und den kooperativen Geist der DKTK-Community verdeutlichten:

  • High-Throughput Screening to Overcome Therapy Resistance (Chairs: I. Kurth, S. Diederichs) – Fokus auf Vernetzung und Bündelung von Expertisen im Bereich Hochdurchsatz-Screening und Arzneimittelresistenz
  • Biobanking for DKTK Research (Chairs: H. Altmann, C. Engels, K. Steiger) – Standardisierung der Kommunikation und bessere Sichtbarkeit/Nutzbarkeit von Biobankressourcen an allen DKTK Standorten
  • Translational Epigenetics and Novel Pharmacological Modalities (Chairs: D. Capper, S. Knapp, M. Timmers) – Hervorhebung eines Projekts zur Entwicklung von TAF1-PROTACs mittels kombinatorischer Click-Chemie, das aus dem letztjährigen Treffen hervorgegangen ist und bereits vielversprechende Ergebnisse zeigt (M. Timmers)
  • Personalized Approaches for Immunotherapies (Chairs: M. Bornhäuser, M. Klatt) – Arbeiten zu Toleranzmechanismen und Industriekooperationen, mit einem Spotlight-Projekt zu HLA-unabhängigen T-Zellrezeptoren gegen uPAR (T. Wölfel) 
  • Functional Precision Oncology & Organoids and 3D Models in Oncology (Chairs: C. Ball, S. Knapp, H. Farin, M. Reichert, D. Stange, M. Wobus) – gemeinsame Diskussionen mit Fokus auf die klinische Umsetzung von Organoid-basierten Erkenntnissen
  • Radio Oncology (Chairs: M. Krause) – Updates von der etablierten RadPlanBio Plattform und der Radiation Oncology Group (DKTK-ROG)
  • Bridging Preclinical and Clinical Small Molecule Development (Chair: S. Knapp) – Strategien für akademische Arzneimittelentwicklung, Spin-offs und „fee-for-service“-Strukturen
  • Harnessing the Microbiome for Cancer Prevention and Therapy (Chairs: D. Saur, C. Stein-Thöringer) – das BACTORG-Konsortium zur funktionellen Rolle von Bakterien im kolorektalen Karzinom als Spotlight-Projekt (J. Puschhof)

Intensiver Austausch und Ausblick
In der abschließenden Diskussion lobten die Teilnehmenden die Bottom-up-Dynamik der WGs und deren Potenzial zur Entwicklung innovativer, translationaler Projektideen. Die Diskussionsrunde mit Prof. Stefan Pfister, Prof. Michael von Bergwelt, Prof. Martin Schuler, Prof. Stephan Knapp und weiteren unterstrich die Notwendigkeit langfristiger Zusammenarbeit, Risikobereitschaft und struktureller Förderung akademischer Innovationen. „Die neue Struktur lebt und funktioniert – Rückmeldungen sind willkommen, um sie weiter zu stärken und entsprechend auszurichten,“ so Stefan Pfister. Das Meeting endete mit einer klaren Botschaft: Das DKTK wird seine Strukturen und Partnerschaften weiterentwickeln, um die translationale Krebsforschung in Deutschland nachhaltig zu stärken.

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