19.03.2017
DruckenDKTK Essen/Düsseldorf: Impfstoff gegen argentinisches Fieber bekämpft auch Tumoren
Der verwendete Impfstoff wurde ursprünglich für eine bestimmte Infektionserkrankung („argentinisches hämorrhagisches Fieber") entwickelt. „Wenn man den aus Viren bestehenden Lebendimpfstoff verabreicht, vermehrt er sich in den Tumorzellen und lockt Immunzellen zum Tumor, die das Krebswachstum hemmen. Teilweise bildet sich der Tumor sogar ganz zurück", erläutert Prof. Dr. Karl-Sebastian Lang, Direktor des Instituts für Immunologie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum (UK) Essen. In einer klinischen Studie soll nun die Wirksamkeit des Medikaments im Detail überprüft werden.
Die Erkenntnisse konnten in enger Zusammenarbeit mit der Inneren Klinik (Tumorforschung), der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und der Klinik für Dermatologie gewonnen werden. Entscheidend war dabei auch, dass Dr. Halime Kalkavan aus der Inneren Klinik (Tumorforschung) dank eines IFORES-Stipendiums der Medizinischen Fakultät der UDE ein Jahr im Institut für Immunologie das Forschungsprojekt intensiv bearbeiten konnte.
„Durch die enge Verbindung von exzellenter Grundlagenforschung mit klinischer Krebsforschung am Westdeutschen Tumorzentrum des UK Essen hoffen wir, solche neuen Behandlungsansätze bald auch auf der Station anwenden zu können", so Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) und Standortsprecher des DKTK.
Immunologie, Infektiologie und Onkologie sind wissenschaftliche Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät der UDE am UK Essen. An der Studie war ebenfalls die Charité in Berlin beteiligt. Beide Einrichtungen gehören zum Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK).
Originalpublikation:
Kalkavan, H. et. al.: Spatiotemporally restricted arenavirus replicationinduces immune surveillance and type I interferon-dependent tumour regression. In: Nature Communications (01. März 2017)
DOI: 10.1038/ncomms14447