Projektübersicht Joint Funding

Next Generation Molecular Diagnostics of Malignant Gliomas

Programm: MDEB Förderlinie: INNOVATION Projektart: Forschungsprojekt Entität: Hirntumor Status: abgeschlossen

Maligne Gliome sind die häufigsten Tumoren des Gehirns und äußerst schwer zu behandeln. Neue Forschungsarbeiten haben zahlreiche Veränderungen der Erbsubstanz in Gliomzellen nachgewiesen. Durch eine genaue Analyse dieser komplexen Veränderungen konnten Tumorsubtypen identifiziert werden, die gemeinsame molekulare Eigenschaften aufweisen. Diese molekularen Eigenschaften wiederum können zu einer verbesserten Diagnosestellung sowie genaueren Vorhersage der Prognose und des Ansprechens auf bestimmte Behandlungsformen im einzelnen Patienten beitragen.

In diesem Kooperationsprojekt etablieren die DKTK Wissenschaftler neue, auf molekularen Markern basierende Diagnoseverfahren für maligne Gliome. Diese sollen helfen, den Patienten eine maßgeschneiderte Therapie anbieten zu können, die für ihren „molekularen“ Tumorsubtyp die besten Erfolgsaussichten bietet. Die Wissenschaftler untersuchen zunächst, wie molekulare Veränderungen und daraus abgeleitete Tumorsubtypen den Therapieerfolg bei zuvor behandelten Gliompatienten beeinflusst haben. Sie können dazu auf gut dokumentierte Therapieverläufe und Tumorproben zahlreicher Patienten zurückgreifen, die zuvor an den beteiligten Universitätskliniken mit den gegenwärtig verfügbaren Behandlungsformen, das heißt. Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie, behandelt wurden. Die Patienten hatten sich damit einverstanden erklärt, dass Daten zu ihrem Therapieerfolg und Biopsieproben ihrer Tumoren für Forschungsarbeiten genutzt werden dürfen - zum Wohl zukünftiger Krebspatienten. Die Tumorbiopsien werden dazu mit unterschiedlichen Hochdurchsatzmethoden (zum Beispiel Genom- und Transkriptomsequenzierung, Kandidatengenanalyse) analysiert, um genetische und epigenetische Veränderungen in der Erbsubstanz der Tumorzellen, das heißt dem Krebsgenom, und Abweichungen in der Proteinzusammensetzung der Krebszellen aufzudecken. Außerdem werden epigenetische Veränderungen analysiert, die bestimmen, wie stark ein Gen abgelesen wird. Die dabei entdeckten neuen oder bereits bekannten molekularen Veränderungen korrelieren die Experten dann mit dem Krankheitsverlauf und dem Therapierfolg. Onkologen können aufgrund dieser Erkenntnisse ihre Gliompatienten in Zukunft mit der für den jeweiligen molekularen Subtyp besten Therapie behandeln. Es ist geplant, dass die DKTK Ärzte und Wissenschaftler diese neuen Diagnoseverfahren und darauf aufbauende Therapien zunächst im Rahmen kontrollierter klinischer Studien anbieten werden, um ihre Erkenntnisse zu validieren. Hierfür entwickeln und installieren sie bereits neue Infrastrukturen und DKTK-weit standardisierte Prozessabläufe, die im Klinikalltag für die Gewebeentnahme, Routinesequenzierung, Diagnostik und Therapieentscheidung erforderlich sind.

Partnerstandorte

Dresden, Essen/Düsseldorf, Frankfurt/Mainz, Freiburg, Heidelberg, München

Koordinierende

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Prof. Dr. Gudio Reifenberger