Projektübersicht Joint Funding
Evaluation of New Therapeutic Concepts in Relapsed AML
Programm: MTT Förderlinie: INNOVATION Projektart: Forschungsprojekt Entität: Blutkrebs Status: abgeschlossen
Selbst wenn Krebserkrankungen auf eine Therapie ansprechen, kann es nach Wochen, Monaten oder Jahren zu einem Rückfall kommen, an dem die Patienten oft sterben. Verursacht wird ein solches sogenanntes Rezidiv durch Krebszellen, die gegen die ursprüngliche Behandlung resistent waren.
Im Zentrum dieses Forschungsprojektes steht eine klinische Studie, die sogenannte RELAZA 2 Studie (Leitung U. Platzbecker, Partnerstandort Dresden) zur Behandlung eines Blutkrebses, der Akuten Myeloischen Leukämie (AML). Ärzte der DKTK Standorte und Kollegen an kooperierenden Kliniken behandeln in dieser Studie AML Patienten, bei denen ein Rückfall im Frühstadium diagnostiziert wurde, mit einer neuen Chemotherapie. Dadurch soll der Rückfall verzögert oder sogar verhindert werden. Die DKTK Wissenschaftler führen nun begleitend zu dieser Studie intensive Forschungsarbeiten durch, um in Zukunft eine frühere und präzise Erkennung und Behandlung von Rezidiven bei AML Patienten zu ermöglichen.
Die Arbeitsgruppen von Christian Thiede und Karsten Spiekermann in Dresden und München sequenzieren die Krebszellgenome der Patienten. Dadurch werden Krebsgene aufgespürt, die eine frühzeitige Diagnose ermöglichen oder eine Prognose darüber zulassen, ob ein Patient von einer Therapie profitieren wird oder nicht. In Frankfurt analysieren Christian Brandts mit seinen Kollegen gleichzeitig die Proteine dieser Krebszellen um festzustellen, ob Veränderungen in der Menge oder Struktur einzelner oder mehrerer Proteine eine akkurate und frühzeitige Diagnose oder Prognose ermöglichen. Darüber hinaus könnten sich die identifizierten Proteine als Angriffspunkte für neue Therapien eignen.
Irmela Jeremias in München setzt AML Biopsien der Patienten ein, um im Tiermodell die Erkrankung der Patienten möglichst gut nachzuahmen. Diese anspruchsvollen Modelle eignen sich besonders gut, um neue Therapien zu testen. So werden in Kooperation mit Simone Fulda (Frankfurt) Substanzen untersucht, die den Zelltod auslösen.
Darüber hinaus führen Justus Duyster und Cornelius Miething in Freiburg und Magdalena Götze in München funktionellen Studien mit AML Zellen bzw. speziellen Zell-Subpopulationen der AML, den Krebsstammzellen, durch. Ihr Ziel ist es grundlegende Vorgänge bei der Entstehung, Rezidivbildung und Therapieresistenz bei AML Patienten besser zu verstehen. Dazu werden in Zellkulturen und in den oben genannten Tiermodellen einzelne Gene dieser Zellen im Hochdurchsatzverfahren ausgeschaltet (Link zum JF neue Werkzeuge), um zu studieren, welche Rolle sie bei der AML Erkrankung spielen. Neben den Krebszellen selbst wird Zellen der Tumorumgebung eine Rolle bei der Krebserkrankung und Rezidivbildung zugesprochen. So können sie Krebszellen bei der Chemotherapie „schützen“. Deshalb untersucht das Team von Claudia Baldus in Berlin, wie diese Zellen bei den AML Patienten verändert sind und wie sie mit den Krebszellen interagieren. Erkenntnisse durch diese funktionellen Studien mit Krebszellen der AML-Patienten sollen neue Strategien in der Therapie ermöglichen, z.B. durch die Identifizierung neuer Angriffspunkte auf Krebsstammzellen oder in der Tumormikroumgebung.