12.05.2016

Drucken

DKTK Essen/Düsseldorf: Neue Labore für translationale Hautkrebsforschung eingeweiht

Im Rahmen eines Fachsymposiums wurden Ende April auf dem Gelände des Universitätsklinikums Essen (UK Essen) an der Hufelandstraße die neuen Labore der Abteilung für Translationale Onkologie mit Schwerpunkt Hautkrebsforschung eingeweiht. Leiter der Einrichtung des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) ist Prof. Jürgen C. Becker, der Ende 2014 an das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) in Essen berufen worden ist. Er übernahm damit die erste von insgesamt drei Professuren, welche das DKTK am UK Essen eingerichtet hat.

Universitäts Hospital Essen

Die Abteilung für Translationale Onkologie mit Schwerpunkt Hautkrebsforschung ist mit der Klinik für Dermatologie am UK Essen verbunden. Die Arbeit aufgenommen hat die Einrichtung bereits im September 2014.

„Neben Kooperationen mit Arbeitsgruppen auf dem Essener Campus der UDE Essen gibt es bereits eine enge Verzahnung mit den onkologischen Kliniken und immunologischen Instituten der Medizinischen Fakultät“, erklärt Prof. Jürgen C. Becker. Diese soll über gemeinsame Forschungsvorhaben noch weiter intensiviert werden.

Laut statistischen Bundesamt hat die Zahl der Hautkrebserkrankungen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Jährlich erkranken in Deutschland rund 225.000 Menschen neu an Hautkrebs, mehr als 25.000 davon an dem als aggressiv geltenden schwarzen Hautkrebs (Melanom), sowie ca. 1.000 an dem noch aggressiveren Merkelzellkarzinom, welches einen der Schwerpunkte der Forschungsarbeiten des Instituts für translationalen Hautkrebsforschung darstellt. Bis vor kurzem gab es keine effektiven Therapiemöglichkeiten für die Behandlung des fortgeschrittenen Merkelzellkarzinoms, so dass Heilungen im Stadium der Fernmetastasierung extrem selten waren. Kürzlich konnte aber gezeigt werden, dass durch eine therapeutische Aktivierung des Immunsystems lang anhaltende Tumorrückbildungen erreicht werden können. An der Erforschung solcher Behandlungsmethoden sind Wissenschaftler des Instituts für translationalen Hautkrebsforschung im Verbund mit dem DKTK, dem Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) und der Hautklinik des UK Essen maßgeblich beteiligt.

The appointment of Prof. Jürgen Becker was made within the DKTK, a joint initiative involving the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF), participating German states and the German Cancer Research Center (DKFZ).

Hautkrebs kann heute durch die sogenannte „Individualisierte Medizin“ bei jedem 5. Patienten geheilt werden. An der Erforschung neuer Behandlungsmethoden sind Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am UK Essen maßgeblich beteiligt.

Die Berufung von Prof. Jürgen Becker erfolgte im Rahmen des DKTK, einer gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der beteiligten Bundesländer und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Das WTZ in Essen ist eines der größten onkologischen Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe und gleichzeitig einer von acht DKTK-Standorten in Deutschland. In diesem Konsortium verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg mit führenden Universitätskliniken, um die Übertragung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in die Klinik zu beschleunigen.

Im Fokus des DKTK stehen interdisziplinäre Forschungsansätze und innovative klinische Studien. Sie sollen zur Verbesserung der Vorsorge und Diagnose sowie zu einer schnelleren Anwendung personalisierter Therapien für Krebspatienten beitragen. Neben Essen/Düsseldorf sind insgesamt sieben weitere Standorte im DKTK vertreten: Berlin, Dresden, Frankfurt/Mainz, Freiburg, Heidelberg, München und Tübingen. Das DKTK ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der beteiligten Bundesländer und des DKFZ. Es wurde als eines der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZGs) im Oktober 2012 gegründet und im Rahmen eines institutionellen Fördermodells bis 2016 mit 80,5 Mio. Euro finanziert.